Es gibt viele Jobs, die nur Menschen machen können. Kreativität, Beratungskompetenz, Fingerspitzengefühl: wann immer Aufgaben und Sachverhalte nicht eindeutig sind, kann Künstliche Intelligenz (KI Software) sie bestenfalls erkennen und unterstützen. Dennoch: kognitive Software im Unternehmensumfeld wird die Digitalisierung ähnlich stark beeinflussen wie die Dampfmaschine die Industrialisierung. Laut International Data Corporation (IDC) werden in 2018 bereits die Hälfte aller Software-Anwendungen in Unternehmen künstliche Intelligenz enthalten.
Beim weltweit führenden Aufzughersteller empfiehlt sie Service-Einsätze noch bevor es zu Ausfällen kommt. Im medizinischen Bereich hilft sie Bilder zu analysieren und Befunde zu sehen, die dem menschlichen Auge häufig verborgen bleiben. In Back Office und Service-Teams liest und erkennt sie Kundenmitteilungen, um weitestgehend automatisch Folgeaktivitäten auszuführen.
Software, die auf Künstlicher Intelligenz basiert, ist längst aus dem Labor-Status entwachsen und gehört zu den bedeutendsten technologischen Entwicklungen unserer Ära. Ihr disruptives Potential, ob es eine positive oder negative Stoßkraft entwickelt, wird sich auf alle Wirtschaftsbereiche auswirken. Die Experten von IDC sprechen gar von einer „digital transformation economy“ und sehen im Rahmen ihres IDC Future Scape report eine Reihe an Entwicklungen voraus:
Mehr als doppelt so viele Unternehmen wie bisher werden in den kommenden Jahren eine Digitalisierungsstrategie entwerfen und Aktivitäten in Gang setzen, die gut die Hälfte des IT-Etats verschlingen werden. Langfristig gesehen wird jedes Unternehmen ein Softwareunternehmen sein. Gute Zeiten für Software-Entwickler: Denn die für Digitalisierungsinitiativen bereitgestellten Ressourcen werden sich verdoppeln.
Weiterer Aufwind für die dritte Plattform: Immer mehr Unternehmen werden sich mit entsprechenden Plattform-Technologien auseinandersetzen - sie zu beherrschen wird maßgeblich für den Unternehmenserfolg und die dritte Plattform zu einem wesentlichen Motor für Innovation und Wachstum.
Ohne Cloud keine vernünftige dritte Plattform: Deswegen wird es künftig immer häufiger „Cloud first“ heißen. Auch hier ist eine wahre Kostenexplosion zu erwarten: IDC geht davon aus, dass die Ausgaben für Cloud Services sowie die notwendige Hard- und Software bis 2020 bei mehr als 500 Billionen Dollar liegen wird – etwa dreimal so viel wie heute.
Der nahtlose und flüssige Austausch von Daten wird im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger. Erfolgreiche Unternehmen werden bis 2018 etwa fünfhundert Mal so viele Daten verschicken und etwa tausend Mal so viele Kunden unterstützen. Dafür brauchen sie robuste Datenpipelines und intakte Kommunikationskanäle. Kunden erwarten vielfältige (digitale) Touchpoints, gleichzeitig gewinnt der personalisierte Service an Bedeutung.
Ebenso ungebrochen ist der Trend zum „Internet of Things“ – die Technologien werden sich stetig fortentwickeln und in nahezu jedem Wirtschaftszweig eine Rolle spielen, am meisten aber in den Bereichen: Produktion, Transport, Einzelhandel und Gesundheitssektor.
Wenn Software Kundenanrufe beantwortet und das Auto von selber fährt, welche Rolle spielt der Mensch dann noch? Er bleibt wichtig, vielleicht so wichtig wie nie zuvor. Denn der Ruf nach personalisierte Behandlung ist größer denn je. Künstliche Intelligenz richtig eingesetzt, gibt dem Menschen mehr Zeit, um sich seinen Kunden, Patienten und Klienten zu widmen und sich Aufgaben zuzuwenden, die Maschinen nicht leisten können. Menschen und Maschinen am Arbeitsplatz so gut wie möglich miteinander zu vernetzen wird eine ebenso wichtige Aufgaben sein, wie die Entwicklung einer durchdachten Digitalisierungsstrategie samt ihrer Umsetzung.