Sind in Ihrem Unternehmen alle Service- und Verwaltungsprozesse digital vernetzt? Stehen Sie noch am Anfang der Reise? Oder gehören Sie zu den Unternehmen, die bereits eine Strategie in der Schublade liegen haben, aber noch nicht in die Umsetzung gegangen sind?
Eine große Mehrheit von 96% der deutschen Unternehmen beschäftigt sich mit dem Thema Digitalisierung, konnte man diese Woche in einem Artikel der WirtschaftsWoche lesen. Es scheint also unter den wirtschaftlichen Akteuren hierzulande Konsens darüber zu bestehen, dass die Digitalisierung ein hohes disruptives Potenzial besitzt. Um so wichtiger die interne Bestandsaufnahme: Unternehmen sollten ihren Status quo kennen. Und nicht nur das: Sie sollten sich auch fragen, wie vorangeschritten die Digitalisierung in ihrer Branche ist und wo sie sich im Vergleich mit ihren Konkurrenten befinden?
Wissen Sie, wo Ihr Unternehmen steht? Falls nein, könnte der Bitkom Digital Office Index (DOI) weiterhelfen. Basierend auf den bereits genannten Fragen ermittelt der Bitkom Ihren Wert auf einer Skala von 0 für „überhaupt nicht digitalisiert“ bis 100 für „vollständig digitalisiert“. Mit einem nur geringen Aufwand finden Unternehmen heraus, wo sie sich im deutschen Verhältnis befinden und erhalten zudem Hinweise, wie sie ihren digitalen Wert optimieren können.
Entstanden ist der Digital Office Index im Rahmen einer repräsentativen Studie des Bitkom, für die mehr als 1.100 Unternehmen befragt wurden. Das zentrale Ergebnis: Der aktuelle Digital Office Index 2016 liegt bei einem Wert von 50 – damit ist der Weg zum digitalen Büro in Deutschland zur Hälfte geschafft. Viele Unternehmen bringen die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse weiter vorwärts. Insbesondere Produkt- sowie Serviceangebote werden im Zuge diese Initiativen verbessert und intelligente Datenanalysen in die Marketingabteilungen eingeführt. Entscheidende Treiber sind neue Geschäftsoptionen (u.a. im Bereich „Internet der Dinge“), die steigende Erwartungshaltung der Kunden und die Verbesserung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.
Als weiterer Digitalisierungsgrund wird häufig der Bedarf einer IT-Überholung genannt. Wer die Digitalisierung und die Investition in eine neue IT-Infrastruktur in einem Atemzug nennt, denkt möglicherweise mehr an Sicherheitsaspekte und die technologische Ausrüstung eines Unternehmens als an seine Zukunftsfähigkeit und die Änderung seiner Service-Prozesse. Verständlich, aber sicher nicht der richtige Weg in Richtung TOP-Digitalisierer.
Ebenfalls kritisch kann gesehen werden, dass die meisten Initiativen nicht von Entscheidern sondern IT-Verantwortlichen angestoßen werden. Digitalisierungsthemen fließen so nur selten in die Geschäftsstrategie ein; zusätzliche, finanzielle sowie personelle Ressourcen bleiben aus. Unterschätzt wird damit, dass die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen eine Rolle spielt – seien es Strategie und Organisation, Produkte und Dienstleistungen sowie Kunden und Mitarbeiter.