„Künstliche Intelligenz wird alltäglich“, titelte die Wirtschaftswoche vor einigen Tagen. Fast zeitgleich gibt eine japanische Versicherung bekannt, dass sie künftig einen Teil ihrer Mitarbeiter durch IBMs Watson-System ersetzen will. Und auf der CES in Las Vegas präsentieren Unternehmen, wie digitale Assistenten das Leben in den eigenen vier Wänden revolutionieren. Künstliche Intelligenz und Robotics sind allgegenwärtig.
Liest man die Schlagzeilen dieser Tage, wird schnell klar: Das Thema Künstliche Intelligenz (Artifical Intelligenz) wird uns auch 2017 in Atem halten. Was geht, was kommt? Folgende Trends sollten Unternehmer und Entscheider auf jeden Fall im Auge behalten:
Siri, Cortana, Alexa & Co werden schon heute rund um den Globus genutzt. Bereits 390 Millionen Menschen weltweit bedienen sich laut einer Studie von heise und Statista der digitalen Sprachassistenten, um eine Info zu erhalten, eine Anweisung zu geben oder eine Sprachnachricht zu versenden. Tendenz steigend: Für 2018 werden mehr als eine Milliarde Anwender erwartet.
Kennen wir die intelligenten Sprachassistenten bisher vor allen Dingen von unseren Smartphones, so dürften uns in den kommenden Jahren einige Überraschungen erwarten. Die digitalen Helfer werden neue Domänen unseres Alltages erobern.
Zum Beispiel unser Zuhause. Ein Blick in die Hallen der CES zeigt: Wir bekommen neue Mitbewohner - digitale Assistenten ziehen in unsere Wohnungen und Häuser ein. Mit ihnen könnten Konflikte um eine gerechte Aufgabenverteilung im Haushalt bald ein Relikt der Vergangenheit sein. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich im Smart Home viel getan. Nun unterstützen uns intelligente Sprachassistenten auch im Haushalt – wir besprechen die Einkaufsliste mit unserem Kühlschrank und geben unserem Ofen Anweisungen.
Ein weiterer Trend, der sich fortsetzt, ist die bald unzertrennliche Liaison zwischen Künstlicher Intelligenz und Autos. Die Innovationen beginnen mit automatischen Einparkfunktionen, bei denen sich das Auto die Parklücke selber sucht und enden beim komplett selbstfahrenden Auto. Neuerdings mischt hier auch Microsoft mit und zeigt, wie sich Fahrkomfort durch KI-Software optimieren lässt.
Sie erobern nicht nur alle Domänen unseres Lebens, sie wissen bald auch, was wir fühlen und wollen: Digitale Assistenten verstehen uns immer besser. Bis 2018 werden sie laut Gartner in der Lage sein, eine menschliche Konversation zu führen. Konkret heißt das: sie werden sprechen und zuhören können, den Kontext verstehen, sich menschlich anhören und auch reagieren und an Gedankengänge anknüpfen können.
Noch spürbarer als bisher wird die Ausbreitung von Künstliche Intelligenz und Robotics so auch im beruflichen Alltag. Experten, wie die von Gartner, gehen davon aus, dass Bots künftig einen Großteil der Kundenkommunikation übernehmen. Nämlich so gut wie alle Routineanfragen und das sind die meisten. Speziellere Anfragen leiten sie an ihre menschlichen Kollegen weiter. Was speziell bedeutet, wird sich dank der hinzulernenden KI-Software, im Laufe der Zeit ebenfalls relativieren. Eine Anfrage, die heute als schwierig gilt, kann vielleicht übermorgen schon automatisiert bearbeitet werden.
KI-gestützte Software verwaltet und steuert bis 2018 ein Fünftel unseres Contents, auch dies eine Gartner Prognose. In einem viel größeren Ausmaß als bisher gehört hierzu das Produzieren von Inhalten. Pressemitteilungen, Geschäfts- und Börsenberichte, White Papers – Dokumente dieser Art könnten künftig in den Aufgabenbereich digitaler Assistenten fallen.
Im Zuge der beschriebenen digitalen Entwicklungen erleben KI-Plattformen einen rasanten Anstieg. Sie zu hosten, das haben sich Technologiegiganten wie Amazon, Microsoft, IBM und Alphabet früh zur Aufgabe gemacht. Sie zählen heute zu den führenden Unternehmen im Cloud Computing und werden ihre Position zweifelsohne weiter ausbauen.