Lange war das Zögern groß: Cloud Computing wurde von der Mehrheit der deutschen Unternehmen mißtrauisch beäugt und kritisch diskutiert. Nur zögerlich die Investitionen in Cloudlösungen. Seit einiger Zeit scheinen die Dämme gebrochen: Der Ausbau von Cloud-Kapazitäten rückt in den Fokus deutscher Führungskräfte und IT-Entscheider.
Investitionen in Cloudlösungen explodieren
Drei Viertel aller Unternehmen haben nach aktuellem Stand in eigene Cloud-Lösungen investiert. Vier von fünf Unternehmen arbeiten mit einem externen Anbieter zusammen. Und beachtliche 80 Prozent der deutschen Unternehmen sehen in naher Zukunft Investitionen in ihre Cloud-Struktur vor. Zu diesen Resultaten kommt International Data Corporation (IDC) im Rahmen einer Untersuchung mit 317 IT- und Fachentscheidern aus Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern. Damit einher gehen stattliche Umsatz- und Investitionssummen: 2,8 Milliarden Euro werden Anbieter in den Jahren 2015 bis 2020 mit Cloud-Lösungen umsetzen – ein Wachstum von 26 Prozent. Entfielen 2013 nur etwa 23 Prozent der gesamten Investitionsausgaben auf Cloud-Anwendungen, so ist bis 2020 mit einem Anstieg auf nahezu 50 Prozent zu rechnen. Die Zahlen zeigen klar: Deutsche Unternehmen haben viel vor. Branchenübergreifend und unabhängig von ihrer Größe gehen sie nun in die Offensive.
Entscheider hierzulande erkennen: An der Cloud führt kein Weg vorbei
Gut so. Denn eine Cloud-basierte Infrastruktur ist heute keine Alternative mehr, sondern ein Muss. Reaktion in Echtzeit, digitale Touchpoints, Kommunikation rund um die Uhr: Wer die digitale Transformation meistern will, braucht flexibel skalierbare IT-Strukturen – ohne Cloud schwer vorstellbar. Die IT nun komplett auszulagern – davon ist abzuraten. Jedes Unternehmen sollte sich heute um eine solide IT-Expertise im eigenen Haus bemühen und diese in die strategische Entwicklung einfließen lassen. Doch der Schritt zu einer Entlastung durch eine externe Cloud-Lösung ist nachhaltig: Service Desk Management, Omni-Channel-Input-Management, Web Service – die meisten Geschäftsprozesse können heute aus der Cloud gesteuert werden. Externe Anwendungen übernehmen dann administrative Aufgaben sowie alle Rechenleistungen und sind auch finanziell gesehen mit Sicherheit die günstigste und transparenteste Lösung.
Privat versus öffentlich: Tendenz steigend für hybride Clouds
Doch was ist in deutschen Unternehmen geplant? Hier wird deutlich: In den meisten Fällen entscheiden sich Führungskräfte für private Cloud-Services – 57 Prozent haben bereits für eine Infrastruktur im eigenen Haus entschieden, ein gutes weiteres Drittel hat dies für die kommenden 12 bis 24 Monate vor. Ebenfalls beliebt: Gehostete private Clouds – 40 Prozent planen eine entsprechende Lösung, ein Drittel nutzt sie bereits. Eine weitere Option ist die öffentliche Cloud – bisher nutzen sie rund 27 Prozent der Unternehmen, 36 Prozent können sich eine Anwendung per Internet vorstellen. Die Tendenz ist also steigend. Gleiches gilt für eine hybride Cloud: Immer mehr Unternehmen kombinieren private und öffentliche Clouds – 20 Prozent haben sich bereits darauf eingelassen, weitere 57 Prozent sehen eine Mischinvestition für die kommenden zwei Jahre vor.