In wenigen Tagen ist es im Handel erhältlich: das Galaxy S8. Seit Wochen macht das neueste Smartphone-Modell des japanischen Technologiekonzerns Samsung von sich reden. Denn wie das Unternehmen im März verkündete, wartet das neue Smartphone nicht nur mit neuen Features, technologischen Verbesserungen und einem vergrößerten Display auf. Mit Galaxy S8 geht auch Samsungs erster digitaler Assistent an den Start. Er heißt „Bixby“ und will einiges besser machen als seine Gegenspieler.
Muss er auch. Bekanntermaßen ist die Konkurrenz ist groß - aktuell tummeln sich Siri, Alexa, Cortana, Watson, Apples AAPL, Zuckerbergs Jarvis und einige weitere Kandidaten auf einem hart umkämpften Markt. Sie alle reagieren auf Sprachbefehle, führen Aufgaben aus, kommunizieren mehr oder weniger gut mir ihren Nutzern.
Im Gegensatz zu anderen auf mobilen Endgeräten installierten Assistenten wird Bixby per Button gestartet. Das könnte in der Handhabung ein Vorteil sein. Bixby reagiert besser und toleranter auf unvollständige Sprachanfragen, heißt es bei Samsung. Er fragt nach, wenn er etwas beim besten Willen nicht versteht und lernt aus seinen Fehlern. Auch darüber werden Nutzer sich freuen. Zudem ist der Wechsel von Bixby zum Selbersuchen bei Samsung nutzerfreundlicher gestaltet. Alles wichtige Innovationen – so sie sich in der Praxis bewahrheiten.
Doch die interessanteste Neuerung besteht darin, dass die intelligente Software tiefer in die einzelnen Anwendungen des Smartphones integriert ist, wodurch sie besser imstande ist zwischen verschiedenen Apps zu interagieren. Die Vision dahinter: Der digitale Assistent wird zur kommunikativen Schnittstelle für die nahtlose Kommunikation - vorerst per Smartphone, später für das gesamte Leben und insbesondere das „Internet of Things“.
In der Praxis sähe das erst einmal so aus: Ein Nutzer bittet Bixby per Sprachbefehl das Foto eines Freundes auf seinem Smartphone zu finden und es ihm zu schicken. Bixby sucht in der einen Anwendung nach der Datei und versendet sie über eine andere. Damit dieses Szenario funktioniert, müssen die verwendeten Apps Bixby unterstützen. Es wären dann alle Menüpunkte per Sprachbefehl auswählbar. Hier liegt allerdings auch der Haken: Aktuell unterstützen nur ausgewählte und vorinstallierte Apps den digitalen Assistenten. Nahtlose Aktionen im großen Maßstab bleiben zunächst ein Wunschgedanke. Ein weiterer Haken: Bixby ist im Moment nur auf Englisch und Koreanisch zu bedienen. Davon abgesehen, dass der deutsche Nutzer vermutlich lieber bei seiner Muttersprache bleibt, könnte auch die nahtlose Interaktion zwischen Bixby und diversen Apps davon beeinträchtigt sein.
Bis das angedachte Szenario funktioniert und Bixby als kommunikative Schnittstelle im wahrsten Sinne des Wortes – womöglich sogar für die Bedienung von Klimaanlagen, Fernsehern und Kühlschränken – agiert, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Doch Samsungs neueste Errungenschaft könnte ein Indikator dafür sein, wie sich intelligente Assistenten in den kommenden Jahren entwickeln werden.